Vom 24.-26. Januar nahm ich in Aix-en-Provence an einer internationalen Tagung für Nachwuchswissenschaftler.innen teil, die von Nicole Colin, Corine Defrance, Dorothee Kimmich, Ulrich Pfeil, Catherine Teissier, Joachim Umlauf und Christoph Vatter organisiert worden war. Gemeinsam beschäftigten sich die Teilnehmer*innen mit der Leitfrage „Annäherung und Konflikt: Die deutsch-französischen Beziehungen – Modell oder Ausnahme?“.
In diesem Kontext stellte ich Popkult60 vor und ging insbesondere auf mein eigenes Forschungsvorhaben ein. In meinem Vortrag zeigte ich auf, inwieweit Unterhaltungsshows in den 1960er Jahren als populärkulturelle Mittler für internationale Beziehungen fungierten. Die internationale Zirkulation von Unterhaltungskünstler.innen und ihrer Produktionen sowie Koproduktionen wie „Spiel ohne Grenzen“ führten zu interkulturellen Begegnungen und eröffneten dem Zuschauer Einblicke in andere Welten. Durch ihre Inhalte und Darstellungsformen tradierten die Unterhaltungsshows Fremdbilder, die jedoch stark von Stereotypen geprägt waren. In Zuschauerbriefen und Meinungsumfragen aus Frankreich, Spanien und der Bundesrepublik wurde die hohe Präsenz ausländischer Künstler in den nationalen Shows jedoch auch immer wieder kritisiert. So lagen Annäherung und Konflikt nah beieinander. Auf der Tagung wurden zahlreiche spannende Themenfelder mit deutsch-französischem Kontext diskutiert und gerade die interdisziplinäre Ausrichtung führte zu einem fruchtbaren Austausch. Forschungsprojekte zu Populärkultur waren allerdings stark unterrepräsentiert, was die Relevanz von Popkult60 verdeutlicht.
Ann-Kristin Kurberg