Gunter Mahlerwein und Clemens Zimmermann, Von den Kindern von Bullerblü bis zu Netflix. fernsehserienforschung in Sicht der Geschichtswissenschaft, in: Marco Agnetta, Markus Schleich (Hrsg.), Folge um Folge. Multiple Perspektiven auf die Fernsehserie, Universitätsverlag Hildesheim, Hildesheim, 2020, S.45-63.
Fernsehserien sind längst ein unabdingbarer Bestandteil unseres Alltags geworden. Insbesondere die Internetdienste haben durch erschwingliche Subskriptionsmodelle die Rezeption serieller Formate drastisch erhöht. Die mittlerweile nahezu uneingeschränkte Verfügbarkeit von Fernseh- und Internetserien und die erhöhte zeitliche und räumliche Flexibilität bei deren Rezeption wirken als Katalysatoren für diese Entwicklung. Wohl aufgrund ihrer Aktualität und Ubiquität erfreut sich die Fernsehserie auch im gegenwärtigen akademischen Diskurs einer großen Beliebtheit sowohl als Gegenstand der praxisbezogenen Lehre als auch der Forschung. Die Fernsehserienforschung befindet sich, aus wissenschaftstheoretischer Perspektive betrachtet, aktuell in einer spannenden Phase, in der ihr Stellenwert als eigenständiger Untersuchungsbereich ausgehandelt wird. Die Serie als akademischer Gegenstand kann keineswegs von einer Leitdisziplin für sich allein beansprucht werden, sondern sie liefert den unterschiedlichsten Disziplinen Anknüpfungspunkte für die Bestätigung, Justierung und Weiterentwicklung der eigenen Konzepte und Methoden. Gerade weil die Fernsehserienforschung derart hybrid ist, liegt es nahe, einen Sammelband zu verantworten, der diese heterogenen Herangehensweisen zusammenbringt. Ziel der vorliegenden Zusammenstellung ist es, über die Perspektiven einzelner Disziplinen zu Einblicken in die vielfältigen Möglichkeiten und Desiderata einer allgemeinen Fernsehserienforschung zu gelangen.
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